Liebe Studierende,
anbei eine Tagungsankündigung, die vlt. auch für Sie von Interesse ist:
Jahrestagung des Vereins "Migrationspädagogische Zweitsprachdidaktik"
Spannungsverhältnisse migrationspädagogischer Zweitsprachdidaktik
Die Tagung wird am Freitag, den 21. Oktober 2022 online stattfinden.
Das interdisziplinäre Feld der Zweitsprachdidaktik wird unter einer migrationspädagogischen Perspektive hinsichtlich einiger konstitutiver Spannungsverhältnisse charakterisierbar. Die Praxis einer machtkritischen Zweitsprachvermittlung bewegt sich bspw. in einem Spannungsfeld zwischen Normkritik und der erforderlichen normkonformen Vermittlung. Denn eine Kritik an sprachlichen Verhältnissen, in denen anhand von Sprachen und Sprechweisen symbolische Über- und Unterordnungen wie formale Ausschlüsse legitimiert werden, suspendiert nicht von der Verantwortung, Angebote zu machen, sich die hegemoniale Sprache anzueignen. Auch Konzeptualisierungen wie ‚Mehrsprachigkeit‘ sind nicht frei von Dilemmata. Daneben gibt es Widersprüchlichkeiten, mit denen Lernende und ihnen Nahestehende konfrontiert sind, beispielsweise, wenn von Eltern einerseits verlangt wird, mit ihren Kindern nur Deutsch zu sprechen und andererseits dies nur in der als Erstsprache geltenden Sprache zu tun. Die Ursachen für das Skizzierte sind vielfältig: So können u.a. – ohne den Ergebnissen der Tagung vorzugreifen – epistemische Strukturen des Feldes (etwa, dass nur als native geltende Varianten des Deutschen als richtig akzeptiert werden), widersprüchliche Forschungsergebnisse und Einflüsse partei- und bildungspolitischer Lenkungen als Ursachen dafür identifiziert werden. Die Tagung verfolgt daher das Ziel, für die Benennung und Diskussion solcher Spannungsverhältnisse und den migrationspädagogischen Umgang mit ihnen Raum zu schaffen.
Im Sinne eines Innehaltens in einem Feld, das in den letzten Jahren Zulauf und Ausdifferenzierung erfahren hat, spielen somit nicht einzig, aber v.a. die folgenden Fragen eine Rolle:
- Welche Spannungsfelder und Dilemmata einer migrationspädagogischen Zweitsprachdidaktik können in den verschiedenen Praxisfeldern ausgemacht werden?
- Welche dieser Dilemmata sind länger bekannt, welche Resultat gegenwärtiger Verhältnisse?
- Wie können wir uns als Forschende und Lehrende in der Praxis in ein Verhältnis zu (auch intersektionalen) Dilemmata setzen?
- Welches Potenzial beinhaltet eine migrationspädagogische Perspektivierung mit Blick auf die Reflexion von Dilemmata?
Diese und ähnliche grundlegende Fragen sowie daraus ableitbare pädagogisch-didaktische Konsequenzen sollen auf der Tagung thematisiert werden. Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! :-)
İnci Dirim, Nazli Hodaie, Sabine Guldenschuh, Natascha Khakpour, Nina Simon, Victoria Storozenko
anbei eine Tagungsankündigung, die vlt. auch für Sie von Interesse ist:
Jahrestagung des Vereins "Migrationspädagogische Zweitsprachdidaktik"
Spannungsverhältnisse migrationspädagogischer Zweitsprachdidaktik
Die Tagung wird am Freitag, den 21. Oktober 2022 online stattfinden.
Das interdisziplinäre Feld der Zweitsprachdidaktik wird unter einer migrationspädagogischen Perspektive hinsichtlich einiger konstitutiver Spannungsverhältnisse charakterisierbar. Die Praxis einer machtkritischen Zweitsprachvermittlung bewegt sich bspw. in einem Spannungsfeld zwischen Normkritik und der erforderlichen normkonformen Vermittlung. Denn eine Kritik an sprachlichen Verhältnissen, in denen anhand von Sprachen und Sprechweisen symbolische Über- und Unterordnungen wie formale Ausschlüsse legitimiert werden, suspendiert nicht von der Verantwortung, Angebote zu machen, sich die hegemoniale Sprache anzueignen. Auch Konzeptualisierungen wie ‚Mehrsprachigkeit‘ sind nicht frei von Dilemmata. Daneben gibt es Widersprüchlichkeiten, mit denen Lernende und ihnen Nahestehende konfrontiert sind, beispielsweise, wenn von Eltern einerseits verlangt wird, mit ihren Kindern nur Deutsch zu sprechen und andererseits dies nur in der als Erstsprache geltenden Sprache zu tun. Die Ursachen für das Skizzierte sind vielfältig: So können u.a. – ohne den Ergebnissen der Tagung vorzugreifen – epistemische Strukturen des Feldes (etwa, dass nur als native geltende Varianten des Deutschen als richtig akzeptiert werden), widersprüchliche Forschungsergebnisse und Einflüsse partei- und bildungspolitischer Lenkungen als Ursachen dafür identifiziert werden. Die Tagung verfolgt daher das Ziel, für die Benennung und Diskussion solcher Spannungsverhältnisse und den migrationspädagogischen Umgang mit ihnen Raum zu schaffen.
Im Sinne eines Innehaltens in einem Feld, das in den letzten Jahren Zulauf und Ausdifferenzierung erfahren hat, spielen somit nicht einzig, aber v.a. die folgenden Fragen eine Rolle:
- Welche Spannungsfelder und Dilemmata einer migrationspädagogischen Zweitsprachdidaktik können in den verschiedenen Praxisfeldern ausgemacht werden?
- Welche dieser Dilemmata sind länger bekannt, welche Resultat gegenwärtiger Verhältnisse?
- Wie können wir uns als Forschende und Lehrende in der Praxis in ein Verhältnis zu (auch intersektionalen) Dilemmata setzen?
- Welches Potenzial beinhaltet eine migrationspädagogische Perspektivierung mit Blick auf die Reflexion von Dilemmata?
Diese und ähnliche grundlegende Fragen sowie daraus ableitbare pädagogisch-didaktische Konsequenzen sollen auf der Tagung thematisiert werden. Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! :-)
İnci Dirim, Nazli Hodaie, Sabine Guldenschuh, Natascha Khakpour, Nina Simon, Victoria Storozenko
Anmeldung bis 17. Oktober 2022 per Mail an: nicole.irmler@univie.ac.at
Mehr Infos sind auf der Website des Vereins zu finden.